1. Einlegen eines Mützenbandes von hinten betrachtet, die Buchstaben a-b-c-x bezeichnen die dünnen Schlaufen auf der Krempe.
2. Band von links kommend unter x, a und b durchziehen und über c nach innen und unten durchziehen.
3. Band von rechts kommend unter x und b durchziehen und über a nach innen und unten durchziehen.
4. Fertig und als "Eselsbrücke" symbolisiert der Schriftzug "Volk über Marine".
Bei aufgesetzter Mütze machte man die Probe, Bänder von hinten über den Kopf nach vorne gelegt,
die Enden des Bandes waren zum Schwalbenschwanz geschnitten und sollten bis Höhe Augenbrauen reichen.
Das war die korrekte Länge bei der Landgangsmusterung.
Der aufgestickte Schriftzug wird in der leicht modifizierten Schriftart "Tannenberg fett" dargestellt.
Übrigens, symbolisiert das Mützenband den oder die Zöpfe früherer Seeleute.
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Das Mützenband der Matrosen auf Deutschen Schiffen ist noch keine 150 Jahre alt. Am 27. April 1849 wurde
auf königlichem Befehl für die Mannschaften und Maaten ein "...niedriger Matrosenhut mit einem schwarzseidenen Bande, auf
welchem der Name des Kriegsfahrzeugs oder - Königliche Marine - in goldener Schrift gedruckt sei", eingeführt.
Anstelle einer Kokarde wurden die Initialien "KM" (Königliche Marine) von Offizieren und Mannschaften getragen.
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Seinen Ursprung hatte das Mützenband in den früher getragenen Zöpfen, die zur Pflege geteert und geölt wurden. Ein
hoher schwarzer Lackhut war ein weiteres Merkmal des Seemanns. Man stelle sich einmal vor, wenn sich in einer Hafenkneipe
zur damaligen Zeit, viele Matrosen von verschiedenen Schiffen trafen. Beim Aufbruch der fröhlichen Zecher konnte sich
jeder einen anderen Hut aufsetzen, denn sie waren ja alle gleich. Bis dann einige Seeleute auf die Idee kamen, Ihren
Schiffsnamen mit Kreide auf den Hut zu schreiben.
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Weil unpraktisch, wurden Zöpfe und Hüte im 19. Jahrhundert abgeschafft. Doch die Bezeichnung des Schiffes blieb auch an
der neuen Kopfbedeckung; und für den Zopf wehten nun die Enden des Mützenbandes fröhlich im Wind. Bereits um 1818 wurden
International die ersten Mützenbänder getragen.
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Nach 1873 erhielten die Mützenbänder den Schriftzug "Kaiserliche Marine" in Goldbuchstaben. Diese Buchstaben wurden meist
gewebt, weil gedruckte Buchstaben sich nicht bewährt hatten. Die Marine erlebte in diesen Jahren ihren ersten großen Aufbruch.
Bis dahin gab es nur wenige Schiffe und eigentlich auch noch gar keine richtige Flotte.
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Mit dem Aufbau der neuen Torpedowaffe (1883) kamen auch neue Laufbahnen zur Marine. Nicht zu vergessen, die Umstellung von
Segel- auf Dampfschiffen. Das sollte man auch an den Mützenbändern erkennen können. So behielt das seemännische Personal die
goldenen Schriftzüge, während die Techniker silberne Schriftzüge erhielten. Inzwischen wurden auch die Schiffsnamen auf den
Mützenbändern wieder eingeführt. Ebenso bekamen bestimmte Abteilungen ihr eigenes Band wie: "Matrosenartillerie" oder "l.
Torpedoboots-Division I". Das "KM" als Kokarde wurde 1884 gegen eine runde schwarz-weiß-rote Kokarde aus lackiertem Blech gewechselt.
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Ab 1900 wurde auf kaiserlichen Befehl auf dem Mützenband vor dem Schiffsnamen "S.M.S." (Seiner Majestät Schiff) gesetzt. Inzwischen
hatte sich das Mützenband zu einem persönlichen Symbol der Seeleute entwickelt. Man war stolz auf sein Schiff und empfand es als
besondere Ehre, dieses in der Öffentlichkeit präsentieren zu können. Ja, selbst der Kameradschaft an Bord gab es Impulse. Fühlte
man sich doch als eine Familie, die wie eine verschworene Gemeinschaft zusammenhielt.
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Der Stolz und die Freude am Mützenband gingen sogar soweit, daß die entlassenen Reservisten, die Ihre Uniform mit in die Heimat
nehmen durften, sich ein extra langes Band besorgten und anlegten, dessen Zipfel bis zu den Absätzen herunterreichten.
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Zu dieser Zeit wurde eine zusätzlich Farbe für das Mützenband eingeführt. Schiffsjungen, die mit 15 Jahren in die Marine eintraten
und sich für 12 Jahre verpflichteten, erhielten einen Schriftzug aus roter Seide gestickt. Diese 3 Farben - Gold, Silber und Rot -
wurden bis 1919 getragen. Während des I. Weltkriegs erhielt die Marine viele zusätzliche Sparten hinzu, was wiederum zu einer Vielfalt
von Mützenbändern führte. So sind bei Sammlern heutzutage Aufschriften wie - MARINE-RADFAHRER-KOMPAGNIE - oder - MARINE-LUFTSCHIFFABTEILUNG
- und ähnliche Exoten sehr begehrt.
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Nach 1919 fielen die silbern oder rot beschrifteten Mützenhänder weg. Es gab einheitlich nur noch gold bestickte oder auch bedruckte
Mützenbänder mit dem Namen - und neuerdings auch der Schiffsbezeichnung wie: KREUZER EMDEN - LINIENSCHIFF ELSASS - etc.
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Die Schriftzüge waren erst in lateinischen-, dann im deutschen- und schließlich in gotischen Buchstaben. Aus Sicherheitsgründen
wurde während des II. Weltkriegs das Einheitsmützenband - KRIEGSMARINE - getragen. Die Seestreitkräfte der DDR trugen ebenfalls ein Einheitsmützenband
mit der Aufschrift Volksmarine in gotischen Schriftzeichen. Auch die Bundesmarine blieb zunächst bei den gotischen Schriftzeichen, wobei der
Schiffsname noch in Anführungsstriche gesetzt wurde z.B. "TRAVE"
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Die bisher letzte Umstellung erfuhr das Mützenband durch den Beitritt der Bundesrepublik Deutschland zur NATO. Dort wurde die gotische Schrift
als unleserlich abgelehnt und die lateinischen Buchstaben wieder eingeführt.
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Das Münzenband ist ein schwarzes Kunstseidenband von ca. 3 cm Breite und 150 cm Länge, in das mit goldfarbenden Buchstaben die Bezeichnung der
Einheit oder des Verbandes, denen der Soldat angehört, eingewirkt ist. Wird heute nur noch von den Mannschaften der Marine an den Mützen getragen.
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